Zuerst Business, dann Party: So war’s auf Tour mit österreichischen Startups in den USA
Sechs Flüge, mehr als ein Dutzend Storys, 2 Panel-Moderationen, 3 verschiedene Unterkünfte und die Taschen voller Visitenkarten und Interviews zum Abtippen. Als Journalist hat man das Glück, viel in der Welt herumzukommen. Die Reise mit Advantage Austria, Creative Region, Wirtschaftsagentur Wien, österreichischen Startups und Musikern wird aber einen Spitzenplatz in der ewigen Bestenliste meiner Trips einnehmen.
Nach der ersten Station San Francisco (mehr dazu hier) tauchte die österreichische Startup-Delegation tief in das riesige SXSW-Festival in Austin ein. Kaum eine andere Konferenz schafft es, so viele große Namen wie Elon Musk von Tesla, Melinda Gates, Eddie Cue von Apple oder Futurist Ray Kurzweil von Google an den selben Ort zu locken. Da kann es schon mal passieren, dass plötzlich Schauspieler Matthew McConaughey vor dir steht, dass Ashton Kutcher und Salesforce-CEO Marc Benioff live in ein Startup investieren oder bei exklusiven Abendveranstaltungen Snoop Dogg, Flo Rida oder Steve Aoki für die geladenen Gäste aufspielen.
Verrückt und inspirierend
„SXSW ist ein einzigartiges, verrücktes und inspirierendes Event zugleich. Wenn bei der Abschlussparty Steve Aoki Kuchen ins Publikum schmeißt, sagt das eigentlich schon einiges aus“, sagt Gregor Pichler vom oberösterreichischen Startup Butleroy. „Obwohl wir davon kein Stück abgekommen haben, gehen wir dennoch mit vielversprechenden Kontakten zu internationalen Großkonzernen nach Hause. Die SXSW war auch heuer wieder ein voller Erfolg für uns.“
Während vor allem Music-Tech-Startups wie Fretello, Musimap, Record Bird oder ForTunes ausschwärmten, um sich Musik-Manager und potenzielle Geschäftspartner zu angeln, nutzte etwa das oberösterreichische Startup Swell rund um CEO Peter Buchroithner die Bühne des „Austrian Day“ der SXSW, um den neuen Service Waves.ai zu launchen (Trending Topics berichtete). “Es ist sicher ein signifikantes Investment, hierher zu kommen, zum Glück gibt es finanzielle Unterstützung von öffentlichen Institutionen wie der Creative Region”, sagt Wolfgang Damm von Fretello.
“Man muss sich unbedingt vorbereiten, wenn man wirklich Business machen will, und im Vorfeld alle wichtigen Termine ausmachen. Auf gut Glück herzufahren, davon würden wir abraten”, fügt Florian Lettner von Fretello an. „Auf der SXSW trifft man genau die richtigen Leuten in der Musikindustrie die man treffen will, sei es Labels, Sync-Agenturen, Musikproduzenten oder grosse Tech-Firmen wie Apple, Vevo oder Youtube. Es hat sich definitiv ausgezahlt“, sagt Tom Lidy von Musimap.
„Ich muss gestehen, ich zieh‘ die finale Bilanz immer erst Monate später“, sagt Andreas Mahringer von Record Bird. „Aber natürlich ist Austin eine Reise wert, und die du kommst vermutlich nirgends so einfach an die Big Player in jedem Biz ran.“ Dem Vernehmen nach werden bald schon die ersten Deals offiziell verkündet werden, die heimische Startups in Austin schließen konnten.
Eine Community auf Reisen
Außergewöhnlich an der Reise war auch der Zusammenhalt der österreichischen Community. Wir haben uns Airbnb-Unterkünfte und Uber-Fahrten geteilt, uns gemeinsam in exklusive Events geschummelt und bis tief in die Nacht hinein Panels für den nächsten Tag vorbereitet. Deswegen ein großes Danke an alle, die mit dabei waren und die Reise zu der gemacht haben, die sie war – unvergesslich. Wir sehen uns spätestens auf der SXSW 2019!