Zwei Drittel der Google-Suchen enden ohne Klicks
Google-Suchen führen Anwender in den meisten Fällen nicht zu für sie relevanten oder interessanten Websites. Einer Analyse von SparkToro zufolge endeten zwei Drittel der Suchen im Jahr 2020 nicht mit einem Klick auf eine URL. Dennoch hat Google mit einem globalen Anteil von 91 Prozent an allen Suchen weiterhin ein Monopol in diesem Bereich, was auch Dominanz im Werbegeschäft bedeutet.
Besonders im mobilen Betriebssystem Android haben Konkurrenten oft keine Chance gegen den Giganten, was im Jahr 2018 zu einer Strafe der EU-Kommission von 4,3 Milliarden Euro geführt hat. Das danach entstandene Auktionsmodell wird immer noch von kleineren Suchmaschinenbetreibern heftig kritisiert (Trending Topics berichtete).
„Exklusiver Nutznießer des Suchvolumens“
„Es gibt heute mehr Google-Suchen als je zuvor, und es gibt auch mehr verfügbare Optionen für Klicks. Aber in den vergangenen drei Jahren war Google der fast exklusive Nutznießer des zunehmenden weltweiten Suchvolumens. Weil die Pandemie immer mehr Menschen von ihren Laptops oder Desktops an ihre Smartphones wandern, wird das Null-Klick-Problem außerdem immer größer werden“, schreibt SparkToro-CEO Rand Fishkin.
Digitalsteuer: Preiserhöhung bei Google spaltet die Meinungen
SparkToro hat Daten der Analyseplattform SimilarWeb zu 5,1 Billionen Google-Suchen im Jahr 2020 untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass nur 33,59 Prozent der Suchen mit einem Klick endeten. Nur 1,59 Prozent der Klicks fanden auf bezahlten Google-Werbungen statt. User klicken auf dem Desktop in etwa der Hälfte der Fälle auf eine URL, während auf Smartphones 77,22 Prozent der Suchen ins Leere laufen.
Eiserner Griff auf Suchmaschinen-Markt
Der eiserne Griff, in dem Google den Suchmaschinen-Markt hält, war auch 2020 ungebrochen. In den USA finden 87 Prozent der Suchen auf Google statt, weltweit sind es 91 Prozent. Das gibt dem Konzern auch starke Dominanz über das Online-Werbegeschäft. Laut einer Analyse des Wall Street Journal kontrolliert Google in den USA mehr als 90 Prozent der Suchmaschinen-Anzeigen sowie mehr als 50 Prozent der Display-Werbungen.
Vor Kurzem hat Google das Ende des Trackings und der Drittanbieter-Cookies angekündigt (Trending Topics berichtete). Damit ist der Konzern jedoch selbst in einer sehr komfortablen Position, da User bei Google-Diensten wie YouTube oft schon der Nutzung ihrer Daten zugestimmt haben. Die Anzeigen-Dominanz der Suchmaschine könnte deswegen in Zukunft sogar noch größer werden.
Aktualisierung: Statement von Google
„Die Studie beruht auf einer fehlerhaften Methodik, die missversteht, wie Menschen die Suche nutzen. In Wirklichkeit werden über die Google-Suche jeden Tag Milliarden von Klicks auf Websites gesendet, und wir haben seit der Gründung von Google jedes Jahr mehr Datenverkehr ins offene Web gesendet. Und über den reinen Datenverkehr hinaus verbinden wir Menschen über die Suche auf vielfältige Weise mit Unternehmen, zum Beispiel indem wir einen Telefonanruf bei einem Unternehmen ermöglichen“, heißt es von Google.
Hier ist das volle Statement von Google zur Sparktoro-Studie zu finden.